Du möchtest einen eignen Cannabis Shop bzw. Coffeeshop eröffnen und fragst dich, wie das funktioniert? Mit der anstehenden Legalisierung sollte das ganz legal in Deutschland klappen. Hier erfährst du ausführlich, worauf du achten solltest und wie du deinen eignen Cannabis Shop eröffnen kannst.

Legalisierung vorausgesetzt

Klar – um Cannabis legal verkaufen zu können, muss sich das Gesetz ändern. Denn momentan ist sowohl der Anbau als auch der Verkauf von Cannabis (Apotheken gegen Rezept mal ausgenommen) strengstens verboten. Was aber nicht bedeutet, dass du jetzt noch nichts tun kannst – ganz im Gegenteil sogar!

Aktuelle Möglichkeiten zum Eröffnen eines Cannabis Ladens

Wenn du einen eigenen Cannabis-Shop eröffnen möchtest aber nicht warten willst, haben wir hier aktuelle Denkanstöße für dich zusammengefasst.

CBD-Shops

Vielleicht ist es dir schon aufgefallen: In den letzten Jahren kamen sind so genannte CBD Shops wie Gras aus der Erde geschossen. Zunächst verkauften diese Läden CBD-Öle, in letzter Zeit wurden die Sortimente aber auch auf CBD-Blüten ausgeweitet: Das sind Cannabis-Blüten, die so verarbeitet wurden, dass der THC-Wert unter der gesetzlichen Schwelle von 0,2 % THC liegt. Der Verkauf von CBD-Ölen und CBD-Blüten fällt derzeit allerdings in eine Grauzone. Ganz aktuell gab es hierzu ein Urteil vom Bundesgerichtshof, das du hier nachlesen kannst: Berliner Verurteilungen wegen Handeltreibens mit CBD-Blüten rechtskräftig.

Die Betreiber von CBD-Läden bewegen sich also auf einem eher dünnen Eis – die Risiken scheinen aber einkalkuliert.

Eigene Lizenz für den Verkauf von Cannabis erhalten

Wie genau du eine eigene Lizenz für den legalen Verkauf von Cannabis erhältst, das kann dir aktuell niemand seriös beantworten. Auch später wahrscheinlich nicht pauschal in einem Online-Artikel. Wir können dir aber ein paar Indikatoren anbieten, die es dir laut aktuellem Wissensstand zumindest leichter machen, später eine Lizenz zu erhalten.

Die Lage wird entscheidend sein

Eröffne deinen Cannabis Shop nicht neben einer Schule und auch sonst nicht neben Einrichtungen, wo sich vermehrt Jugendliche befinden. Ähnlich wie bei Sportwetten auch, könnte dies eine der vielen Vorgaben sein, um eine Cannabis Lizenz zu erhalten.

Jugendschutz sollte groß geschrieben werden

Es ist davon auszugehen, dass der Jugendschutz eine äußerst hohe Priorität genießen wird. Das bedeutet, dass du dafür Sorge zu tragen hast, dass keine Jugendlichen deinen Laden betreten und schon gar keine Ware kaufen können.

Schulungen sind unumgänglich

Jemand, der Cannabis verkauft, der sollte wissen, was er da verkauft. Denn Cannabis kann, wie Alkohol und Tabak auch, eine Sucht hervorrufen und psychoaktive Wirkung entfalten. Eines der Argumente, Cannabis zu legalisieren war, dass dies für mehr Aufklärung sorgen könnte. Wenn du dich also auskennst, vielleicht schon die eine oder andere Schulung zu dem Thema hattest, dann könnte dieses Wissen später von Vorteil sein.

Eigenen Headshop eröffnen

Ein Headshop (oder Head Shop) ist eine kleine Ladenzeile, die Zubehör für den Konsum oder auch Anbau von Cannabis verkaufen.

Headshops sind in Deutschland und Österreich legal, wenn (logischwerweise) keine Drogen dort verkauft werden. In einigen EU Ländern sind sie aber illegal. In Frankreich zum Beispiel, insbesondere dann, wenn Feinwaagen oder Artikel mit einem Hanfblattaufdruck angeboten werden.

Headshops gibt es in Deutschland schon deutlich länger und auch diese sind mittlerweile häufig auf den CBD-Zug aufgesprungen. Die Margen bei CBD-Blüten und insbesondere bei CBD-Ölen sind teilweise extrem hoch.

Cannabis-Shop eröffnen

Im Prinzip hast du derzeit drei Möglichkeiten, dich auf die Eröffnung eines eigenen Cannabis-Shops zu konzentrieren.

Du eröffnest übergangsweise einen CBD-Shop bzw. Headshop

So kannst du die Zeit bis zur anstehenden Legalisierung nutzen und deinen Shop in der Umgebung etablieren. Es ist gut vorstellbar, dass es bestehende Shops einfacher haben werden, sich um eine Cannabis-Lizenz zu bemühen. Du solltest dich aus diesem Grund auch möglichst genau an aktuelle Gesetze halten, denn Verstöße könnten später dazu führen, dass dir eine Lizenz zum Verkauf von Cannabis verwehrt wird.

Du schließt dich schon jetzt einem Cannabis-Shop Franchise-System an

Es gibt bereits Anbieter, die sich intensiv auf den Markteintritt zur Cannabis-Legalisierung in Deutschland vorbereiten. Bei vielen Anbietern sind Milliardensummen im Spiel. Kein Wunder: Bei der Legalisierung von Cannabis entsteht mit Deutschland der weltweit größte liberalisierte Markt mit einem Potential von Milliardenumsätzen.

Sich einem bestehenden Franchise-System anzuschließen, hat einige Vorteile:

Du musst dich nicht um eine Cannabis-Lizenz bemühen

Es ist davon auszugehen, dass es einige Hürden geben wird, eine Lizenz zum Verkauf von Cannabis zu erhalten. Der Staat möchte erstens sicherstellen, dass es keinen illegalen Handel (also steuerfrei) mit Cannabis gibt, Suchtprävention und der Jugendschutz eingehalten wird – um nur einige Dinge zu nennen. Des weiteren wird der Staat nicht die Kapazitäten haben, tausende Lizenzanträge innerhalb kurzer Zeit zu prüfen und die Lizenz dann auch noch zu erteilen.

Rechtliche Vorgaben werden präzise eingehalten

Der Franchise-Geber beschäftigt meist eine Hundertschaft an Anwälten, die genau prüfen, an welche Vorgaben man sich halten muss und wie man. diese umsetzt. Hierunter könnten zum Beispiel Themen wie Jugendschutz, Suchtprävention und Mitarbeiterschulungen zählen. Der Franchise-Geber hat ein großes Interesse daran, dass diese Vorgaben von den Franchise-Nehmern (also dir) eingehalten werden, da negative Schlagzeilen auf die gesamte Marke ausstrahlen.

Know-How Transfer

Cannabis legal in Shops zu verkaufen stellst du dir vielleicht einfach vor – faktisch ist aber sehr viel Wissen notwendig. Damit meinen wir nicht nur rechtliche Bereiche, sondern auch Retail-Konzepte, die funktionieren, da sie bereits erprobt sind oder ein Sortiment, von dem man weiß, wie es sich verkauft.

Bestehende Lieferketten

Ein wichtiges Thema zum Betrieb eines eigenen Cannabis-Ladens sind die Lieferketten. Du musst dir vorstellen, dass nach der Legalisierung von Cannabis hunderte Läden auf einmal eröffnen wollen. Es ist davon auszugehen, dass es bei den Herstellern von Zubehör und auch von Cannabis zu Lieferengpässen kommen wird.

Wenn du als Einzelperson einen kleinen Cannabis-Shop eröffnet hast, dann wirst du sicher nicht ganz oben auf den Lieferlisten stehen.

Im schlimmsten Fall hättest du also zur Legalisierung kaum Waren auf Lager, was quasi der Supergau für deinen eigenen Cannabis-Shop wäre.

Natürlich gibt es auch Nachteile, sich einem Franchise-System anzuschließen

Es ist eigentlich immer so im Leben: Überall, wo es Vorteile gibt, warten auch Nachteile auf dich. Die hier genannten Nachteile lassen sich bei einem Franchise-System nicht umgehen und sind manchmal auf dem zweiten Blick gar keine Nachteile.

Du bist an Vorgaben gebunden

Der Franchise-Geber hat einen Ruf zu verlieren. Nicht nur bei den Kunden übrigens, insbesondere auch bei Behörden, Lieferanten usw.. Dementsprechend ist das Interesse groß, dass die Marke stets im großen und Ganzen betrachtet wird. Will ein Franchise-Nehmer statt den Corporate Farben irgendetwas komplett anderes verwenden oder Marken-Aussagen tätigen, die gegen geltendes Recht verstoßen, dann wird der Franchise-Geber dies nicht zulassen und dagegen vorgehen. Es gibt also strikte Regeln, an die du dich halten solltest – im Interesse des gesamten Franchise-Netzwerks.

Franchise-Gebühr

Der Umsatz wird nie zu 100 % dir gehören. Alle oben aufgelisteten Vorteile kosten nämlich Geld – mitunter viel Geld. Dennoch ist es meist deutlich günstiger, da die Kosten ja auf hunderte oder sogar tausende Franchise-Nehmer umgelegt werden. Schau dir also auf jeden Fall genau die Konditionen an, die dir angeboten werden.

Eigene Interessen der Franchise-Geber

Zuletzt sei erwähnt, dass der Franchise-Geber kein Wohltätigkeitsverein ist (zumindest in aller Regel). Er verfolgt eigene Interessen – meistens ist das “Geld verdienen” und Expansion.

Mögliche Hürden für die Eröffnung eines Cannabis-Shops

Ganz oben steht natürlich die Hürde der Legalisierung von Cannabis. Ohne diese kannst du selbstverständlich kein legales Cannabis verkaufen. Derzeit gehen wir aber davon aus, dass Cannabis in Deutschland im Jahr 2023 legalisiert wird. Nachfolgend gehen wir auf weitere mögliche Hürden für die Eröffnung eines Cannabis-Ladens ein. Diese haben allerdings keinen Anspruch auf Richtigkeit – erst mit einem finalen Gesetz wird man verbindlich wissen, welche Hürden es für den Verkauf von Cannabis geben wird.